Ein Angebot von Aranea im Rahmen des Projekts Freiräume
In Kooperation mit dem Verein Mannsbilder bieten wir Workshops für Schulklassen an – mit dem Ziel, Mädchen* in ihrer Selbstbestimmung zu stärken und Räume für Austausch, Reflexion und Solidarität zu schaffen.
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Mädchen* und junge Frauen* ab 12 Jahren.
Mit dem Genderstern * meinen wir alle, die sich als Mädchen oder junge Frauen definieren oder weiblich gelesen werden – also nicht nur cis-geschlechtliche Personen (Menschen, deren bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht mit ihrer Geschlechtsidentität übereinstimmt), sondern auch trans Mädchen und Frauen sowie nicht-binäre Personen, die als weiblich wahrgenommen werden und sich im geschützten Rahmen eines solchen Raumes wohlfühlen.
Ort & Ablauf
- Wo: In den Räumen unserer Anlaufstelle – Erzherzog-Eugen-Straße 25, 6020 Innsbruck
- Wann: vormittags, jeweils Dienstag, Donnerstag oder Montag von 09:00–11:30 Uhr
- Gruppengröße: Bis max. 15 Teilnehmerinnen* – Ab 16 Personen teilen wir die Gruppe auf zwei Termine auf – aus Platzgründen.
- Leitung: Zwei Mitarbeiterinnen* von Aranea
Inhalte der Workshops
Unsere Workshops sind ein geschützter Raum, in dem Mädchen* ihre Themen einbringen und Fragen stellen können. Wir bringen zwar ein pädagogisches Programm mit, aber im Mittelpunkt stehen immer die Bedürfnisse und Anliegen der Teilnehmerinnen*.
Gewaltprävention
- Gewaltformen erkennen (körperlich, psychisch, strukturell etc.)
- Eigene Grenzen wahrnehmen und schützen
- Handlungsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote kennenlernen
Thema Konsens und Sexualität
- Für Jüngere: Pubertät, Körperwissen, Menstruationsgesundheit
- Für Ältere: Verhütung, Konsens, Grenzen setzen, Beziehung & Sexualität
- Austausch über gesellschaftliche Erwartungen und Rollenbilder
Unsere Haltung & Ziele
Wir wollen Mädchen* stärken – durch Wissen, durch Austausch, durch ein solidarisches Miteinander.
Ein sicherer Raum („Safer Space“) ist uns dabei besonders wichtig:
Empowerment, Solidarität und Wissen sind zentrale Bausteine unserer Arbeit, denn nur wer über Dinge wie strukturelle Gewalt Bescheid weiß, kann sie auch erkennen und sich dagegen positionieren.
Kosten
Die Workshops sind vorfinanziert und somit für Schulen kostenlos.
Wir freuen uns jedoch über freiwillige Spenden, die unsere Arbeit unterstützen.
Kontakt & Anmeldung
Bei Interesse freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme unter:
- Telefon: +43 677 63 00 44 54
- Telefonische Erreichbarkeit: Mo & Di 09:00 bis 11:30 Uhr, Mi & Do 14:00 bis 15:30 Uhr
- E-Mail: ariane@aranea.or.at
Gerne klären wir weitere Details individuell im Gespräch.


Einblicke in die Gewaltprävention
Im Rahmen des Projektes Freiräume wurde 2021 ein Video zum Thema „Was ist Gewalt an Mädchen* und jungen Frauen*“ erstellt. Gemeinsam mit der unten stehenden Handreichung kann es für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt werden.
Ist das Gewalt?
Im Rahmen von ARANEA – Freiräume 2021
von Eva Winkler, Daniela Schwienbacher, Isabella Hafele, Friederike Steiner
Gewalt gegen Mädchen* und junge Frauen*
Gewalt gegen Mädchen* und jungen Frauen* ist weltweit eine der am stärksten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen, die jeden Tag und überall auf der Welt ausgeübt wird. Sie hat kurzfristige sowie langfristige körperliche, psychische und ökonomische Auswirkungen und verhindert eine gleichberechtigte und umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Mädchen* und junge Frauen* erfahren verschiedene Formen von Gewalt, in unterschiedlichen Kontexten.
In den Workshops von ARANEA – Freiräume wird oft mit der Übung Gewaltbarometer gearbeitet.
Die Schüler*innen werden gebeten, Tische und Sessel zur Seite zu räumen. Mit einem Klebeband wird eine gerade Linie geklebt.
An einem Ende liegt eine grüne Moderationskarte für NEIN – keine Gewalt, am anderen Ende liegt eine rote Moderationskarte für JA – das ist Gewalt.
Es werden dann verschiedene Aussagen bzw. Situationen vorgelesen und die Schüler*innen sollen sich entlang des Barometer positionieren. Mit dem Hinweis, dass es nicht um Bewertung geht. Nachdem sich alle aufgestellt haben, werden sie befragt warum sie hier stehen.
Die Übung bietet die Chance einer Diskussion und anschließend auch die Möglichkeit sich neu zu positionieren.
Wichtiger Teil der Übung ist die Reflektion. Was ist Gewalt? Wie erlebe ich Gewalt und wo kann ich Grenzen setzten.
So entstand auch die Idee, mittels den Fragen die Methode des Gewaltbarometers in Form eines Comics nachzustellen.
Für viele Schüler*innen ist die Definition von Gewalt unterschiedlich und auch die Wahrnehmung. Das wird auch durch die Antworten klar ersichtlich.
Mit dem Einleitsatz „Ist das Gewalt?“ und den vorbereiteten Situationen wurden vor einem Einkaufszentrum in Innsbruck Mädchen* und junge Frauen* befragt. Wie auch in den Workshops geht es hierbei nicht um Bewertungen, sondern um die Auseinandersetzung mit dem Thema.
Das Video soll anregen eigene Ansätze zu überdenken und reflektieren. Aber es soll auch aufzeigen, wie allgegenwärtig Gewalt ist.
Am Schluss werden noch Telefonnummern über lokale Gewaltschutzeinrichtungen angegeben.
Ausführliche Informationen zum Thema unter
Formen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen (unwomen.de)
Stand Dez., 2020
